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Endlich ist sie da – mit Sophie in Chile
Wieder angekommen in Santiago hatte ich einen Tag Zeit um mir schon mal einen Überblick über die Stadt zu verschaffen und meine Wäsche zu waschen (Wer schon einmal so eine längere Reise gemacht hat, weiß, was das für ein Highlight ist. Endlich ist alles wieder sauber!). Nach dem Waschen machte ich mich also mit der Metro auf in die Stadtmitte, um wieder bei einer free walking tour mitzumachen. Das hatte ich zuletzt in Buenos Aires gemacht und war hier ganz gespannt. Diese geführten Touren sind wirklich toll, sowohl um die Stadt zu Fuß zu erkunden und viel zu erfahren als auch um andere Reisende kennen zu lernen. So ging ich nach der Tour noch mit Ole und Flo aus Münster den größten Hügel der Stadt hinauf, um den Sonnenuntergang zu sehen. Zumindest war das der Plan – irgendwie fanden wir nicht den richtigen Weg und standen einfach irgendwo, während hinter den Bäumen die Sonne unterging. War bestimmt schön! 😉
Santiago hat knapp 7 Millionen Einwohner. Der Stadtkern ist aber nicht so riesig, wie die Einwohnerzahl vermuten lässt. Es gibt viele große Regierungsgebäude, die echt schön sind, und ein paar grüne Hügel in der Stadt. Ansonsten ein paar sehr interessante Museen, von denen viele gratis sind, die ich aber nicht besucht habe. Am nächsten Tag musste ich nämlich sehr früh aufstehen und zum Flughafen fahren, denn: endlich kam Sophie!!! ❤️
Allein zu reisen ist wirklich toll. Es verlangt sehr viel ab, aber schon in den ersten 4 Wochen hab ich gemerkt, wie sehr ich an der Aufgabe gewachsen bin und wie unglaublich frei ich bin. Als Alleinreisender lernte ich bis jetzt unglaublich schnell unglaublich viele Leute kennen, konnte aber zu jeder Zeit entscheiden, mir wieder meinen Freiraum zu nehmen und allein zu sein. Und doch ist es eben anstrengend und immer irgendwie erstmal fremd, so ohne einen Partner an der Seite. Deswegen war ich schon so aufgeregt, als Sophie endlich kam! Alle Leute, die ich in Santiago traf, quatschte ich damit voll. Und dann war es endlich soweit – ich stand mit meinem Schild zwischen lauter kleinen „Taxi-Taxi?“-rufenden Chilenen am Flughafen. Nach einer Stunde Wartezeit kam die total übermüdete Sophie aus der Tür und wir fielen uns in die Arme. Da wir beide nicht unbedingt die leisesten sind und hier sowieso auffallen, waren wir relativ schnell von den „Taxi-Taxi“-Rufenden umringt. Brauchten wir natürlich nicht – mit dem Flughafenbus und der Metro kannte ich mich mittlerweile aus.
Unser Tag in Santiago stand unter dem Motto: „Bleib wach, Sophie!“, damit der Jetlag keine Chance bekam. Also baute ich ein tagesfüllendes Programm. Wir frühstückten in Ruhe und liefen viel durch die Stadt. Am Abend versuchten wir es noch Mal mit dem Hügel San Christobal und dem Sonnenuntergang – jetzt nahmen wir aber die Zahnradbahn nach oben. Sicher ist sicher. Dort trafen wir auch Ole und Flo wieder, die es erneut zu Fuß versucht hatten. Dieses Mal mit Erfolg!
Da wir auf der Reise noch ein paar Mal in Santiago halt machen würden, fuhren wir gleich am nächsten Tag mit dem Bus in den nur 2 Stunden entfernten Küstenort Valparaíso. Ausnahmslos jeder Chile-Reisende schwärmt von diesem Ort und wir waren schon ganz gespannt, was uns erwarten würde…
Buntes Valparaíso
In Valparaíso verbrachten wir 3 schöne und entspannte Tage. Der Küstenort ist ein kleines Hippieparadies – die Häuser sind unglaublich bunt und es gibt Kunst an jeder Ecke. Der Ort ist perfekt, um einfach durch die Gassen zu schlendern und hinter jeder Ecke immer wieder etwas Neues zu entdecken. Dazu braucht man allerdings auch etwas Ausdauer und Puste, da Valparaíso unglaublich hügelig ist. Ich weiß nicht ob ich jemals einen Ort mit so vielen Treppen als Bürgersteige gesehen habe.
Wir wollten auch hier eine free walking tour mitmachen, aber als wir dann zur richtigen Zeit am Treffpunkt waren, entschieden wir uns doch dazu, einfach in der Sonne sitzen zu bleiben, etwas zu essen und den einen oder anderen Pisco Sour zu trinken.

Das mit dem Pisco Sour ist so eine Sache: die Chilenen meinen, es wäre ihr Cocktail. Die Peruaner ebenfalls. Dieser wird auch in beiden Ländern ähnlich zubereitet – mit nur einer Ausnahme: in Peru wird Eiweiß mit in den Cocktail gemixt. Da wir an dem Nachmittag in einem peruanischen Restaurant saßen, hatten wir bereits in Chile die Chance, beide Versionen zu testen. Die peruanische hat uns hierbei ganz klar überzeugt! Sorry, Chile! 1:0 für Peru.
Hier trafen wir übrigens auch Mal wieder auf Ole und Flo, die die Tour mitgemacht hatten und sich danach zu uns gesellten. Ist schon echt lustig, wenn man so weit weg immer wieder auf die gleichen Leute trifft!
Am nächsten Tag fuhren wir mit einer Gruppe aus einem anderen Hostel nach Viña del Mar, um einfach nur am Strand zu liegen. Das war nach dem Pisco Sour Abend auch das beste! Viña del Mar ist ein Urlaubsort am Strand, für uns aber nicht sonderlich herausragend. Der entspannte Tag war aber total super und wichtig, denn am nächsten Tag ging die Fahrt weiter. Morgens mit dem Bus zurück nach Santiago, dann gleich weiter zum Flughafen und 2 Stunden Flug in die Atacama-Wüste. Ein nächstes Highlight auf der Reise, dass wir schon in Deutschland gebucht hatten.
