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Begegnungen in Urubamba – Perus heiliges Tal

Machu Picchu war der Grund, warum ich überhaupt nach Südamerika wollte. Seit ich vor 6 Jahren durch die Tempelanlagen von Angkor Wat in Kambodscha geradelt bin, wusste ich, dass ich auch einmal im Leben die Ruinen von Machu Picchu sehen wollte. Dass ich aus diesem Wunsch so eine Reise mache, hätte ich mir niemals erträumt.

Machu Picchu muss immer noch ein paar Wochen warten. Die Vorfreude auf den Moment, an dem ich auf die Ruinen blicke, darf ich also noch ein wenig länger genießen. Aber ich verbrachte schon einmal ein paar Tage in der unmittelbaren Nähe – im heiligen Tal.

Für die Inkas gab es nicht den einen Gott – vielmehr war alles ein Zusammenspiel aus den Kräften der Natur und Astrologie. Das heilige Tal hatte alles, was „Patchamama“ (Mutter Erde) zu bieten hat: schneebedeckte Berge, grüne Hänge, fruchtbare Erde, einen Fluss, der die Milchstraße spiegeln soll… Und so kann man noch heute neben Machu Picchu weitere Ruinen der Inkatempel bewundern.

Da ich wusste, dass ich noch ein Mal für mindestens eine Woche in die Gegend um Cusco zurück kehren würde und dann auch endlich die Wanderung zu meinem lang gehegten Traum antreten würde, gönnte ich mir hier totale Ruhe. Ich verbrachte 3 Tage in dem kleinen Dorf Urubamba, in das sich nicht wirklich viele Reisende verirren.

Einen praktischen Aspekt hatte mein Aufenthalt in dem Ort an dem gleichnamigen Fluss: Urubamba liegt mit knapp 2.800 m noch Mal ungefähr 500 m niedriger als Cusco. Nach meiner letzten Erfahrung mit der Höhe wollte ich es dieses Mal wirklich langsam angehen. Dafür hatte ich mir das perfekte Hostel ausgesucht.

Das heilige Tal hat für mich wirklich seine ganz eigene Magie. Ich kann es kaum in Worte fassen, aber irgendwas ist hier. Irgendwas, was mich mit einer tiefen Ruhe und Offenheit einfach ICH sein ließ. Dazu kamen auch wundervolle Begegnungen, die es so besonders machten.

Da war zum Beispiel Evan aus Südafrika. Im eigentlichen Leben wohl ein Surferboy, war lange in der Finanzwelt. Und stand jetzt in Poncho, Hut und Wanderstock vor mir. Durch seine offene Art kamen wir sofort ins Gespräch und verbrachten einen Tag in Urubamba zusammen. Wir schlenderten einfach durch den Ort, fanden das schönste Resto zum Mittagessen, und erzählten dabei über’s Reisen, dieses Tal, Meditation, Spiritualität… es waren wunderbar persönliche Gespräche, für mich genau zur richtigen Zeit.

Am nächsten Tag wollte ich mir ein bisschen Zeit für mich nehmen und ging in ein kleines Café. Außer mir war nur ein anderer Gast da. Megan aus den USA, die mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern seit 5 Jahren in Urubamba lebte. Und auch hier war es wieder so: wir kamen ins Gespräch und hörten 4 Stunden nicht auf. Aber anstelle von höflichem Smalltalk spürten wir auch hier sofort Nähe und eine Verbindung. Ehrliches, liebevolles Interesse sowie Offenheit und auch Verletzlichkeit können in wenigen Minuten echtes Vertrauen zwischen zwei eigentlichen fremden Menschen schaffen. Unglaublich.

Oder die furchtbar netten Peruaner auf meinem Zimmer. Dass ich kaum Spanisch spreche, hat niemanden gestört. Wir haben erzählt, gelacht, uns mit Händen und Füßen verständigt. Dass sie am nächsten Morgen halb 7 aufstehen mussten und das auch gern laut und im hellen machten, konnte ich ihnen dann auch nicht übel nehmen. Als sie merkten, dass ich wach war, wollten sie mich auch gleich mit zum Frühstück zerren. Das war mir dann doch etwas zu viel.

Vor allem durch die Begegnungen mit Evan und Megan fühlte ich mich ein bisschen wie in dem Buch „das Café am Rande der Welt“. Die richtigen Anstöße, Fragen, Antworten, Gefühle, Verbindungen zur richtigen Zeit. Es war die perfekte Vorbereitung auf meine nächsten Tage, in denen ich mir einen weiteren Wunsch erfüllte: ein Meditationsretreat.

#Anden #Peru

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