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Auf den Spuren der Inkas – Cusco und das heilige Tal

Cusco ist die ehemalige Hauptstadt der Inkas und zugleich für fast alle Touristen das Tor zum weltberühmten Machu Picchu. Für mich hieß es aber sogar noch dazu: Besuch von meiner Schwester Rike! Die letzten 2 Wochen meiner Reise wollten wir zusammen in Peru verbringen. Was für ein wundervoller Abschluss!

Rike kam abends um 21 Uhr am Flughafen an. Ich stand also wieder zwischen lauter kleinen Taxifahrern pünktlich bereit. Cusco liegt auf 3.400 m über dem Meeresspiegel und da auf dieser Seite der Erde mittlerweile fast Winter war, war es wirklich kalt. Zum Glück kam der Flieger pünktlich an und wir konnten schnell ins Taxi zum Hostel steigen.

Cusco feiert den ganzen Juni über „Inti Raymi“, das Sonnenfest. Die ganze Stadt ist dann voll mit tanzenden Gruppen jeden Alters, auf dem zentralen Platz (Plaza de Armas) gibt es sogar eine Tribüne, an der die Gruppen noch mal ihr Bestes geben. Die westlichen Touristen fallen gar nicht mehr so auf, weil auch viele Peruaner für dieses Fest in die Stadt kommen. Am ersten gemeinsamen Abend gab es sogar ein tolles Feuerwerk für uns!

Ansonsten ist Cusco sehr auf den Tourismus eingestellt, das heißt die Stadt wirkt nicht wirklich „urig“. Aber das macht nichts, denn trotzdem gibt es unglaublich viel zu entdecken. Da ist zum Beispiel der große Markt „San Pedro“, auf dem sowohl typische Souvenirs als auch alles an Essen und Trinken angeboten wird. Eine ganze Reihe an Frauen, die frisch gepresste Säfte anbieten neben Schweinehälften, gebratene Meerschweinchen neben Töpfersachen, komplette Mittagsmenüs neben einer Reihe Schneiderinnen… Es gibt nichts, was es nicht gibt. Hier kann man wirklich die Zeit vergessen.

Außerdem lädt Cusco förmlich dazu ein, durch die Gassen zu schlendern und immer wieder neue Höfe zu entdecken. 40 % der Fläche der Stadt sollen mit Märkten bedeckt sein. Oftmals gibt es genau die gleichen Waren zu fast identischen Preisen. Umso schöner sind dann Erfolge beim verhandeln der Preise. Wir freuten uns jedes Mal um jeden Sol, den wir die Dinge günstiger bekamen (auch wenn 1 Sol umgerechnet nur 25 Cent sind).

Einen Tag in Cusco wollten wir zu einem Aussichtspunkt wandern. Cusco ist von Bergen umgeben und wir suchten uns die Jesusstatue aus, um von da aus auf die Stadt zu schauen. „Leider“ fanden wir uns plötzlich in der Nähe einer Inkastätte wieder, die ziemlich eindrucksvoll sein soll. Von da aus gab es Taxis zum „Cristo Blanco“, unserem eigentlichen Ziel. Aber der Eintritt zu der Stätte war uns deutlich zu teuer und wir wollten auch kein Taxi nehmen. Also versuchten wir es weiter zu Fuß. Plötzlich fanden wir uns mitten in der eindrucksvollen Kulisse der Inkas wieder, ganz ohne Ticket. Wir schlenderten vorsichtig weiter hinein, aber flogen auf… Ein Parkwächter kam angelaufen und fragte aufgeregt nach unserem Ticket. Mist. Wir fragten noch einmal ganz unschuldig nach „Cristo Blanco“, mussten aber das Gelände verlassen. So hatten wir zwar kurz die Stätte gesehen, aber unser Ziel – die Jesusstatue und der Blick über die Stadt – nicht erreicht. Auf dem Weg zurück fanden wir dann aber einen Trampelpfad, der uns nicht ans Ziel brachte, von dem wir aber eine tolle Aussicht hatten. Geschafft!

Unser Aussichtspunkt – links der unerreichbare Cristo Blanco, davor die Inkastätte Sacsayhuman, die wir ganz kurz ohne Ticket besuchten.


Peru ist übrigens unglaublich im Fußballfieber. Jeder erzählte mir schon seit Wochen, dass Peru seit 36 Jahren endlich wieder bei einer WM dabei war. In Cusco gab es ein großes Public Viewing mit zwei Leinwänden auf dem zentralen Platz, mindestens die Hälfte der Bevölkerung trägt an jedem Spieltag Perus ein Trikot und auch wir wurden natürlich mit dem Fußballfieber angesteckt. Schade, dass Peru seine ersten beiden Spiele verloren hat und somit schon wieder draußen ist. Die Peruaner meinten, die Jungs waren zu aufgeregt. Aber auch das tut der Begeisterung keinen Abbruch. Trotzdem sind sogar in vielen Marktständen kleine Röhrenfernseher mit schlechtem Empfang zu finden, auf denen rund um die Uhr die WM läuft.

Die Terrassen von Maras und Moray

Nach dem Herumschlendern in Cusco machten wir einen Ausflug ins heilige Tal. Es war total angenehm, kurz der wuseligen Stadt entfliehen zu können. Wir fuhren mit einer kleinen Gruppe und einem Guide zuerst zu den Inkaterassen von Moray. Hier hatten die Inkas die hervorragenden Bedingungen genutzt, um landwirtschaftliche Versuche zu unternehmen. Auf verschiedenen Ebenen bauten sie unterschiedliche Pflanzen an, kreuzten verschiedene Gemüsesorten und gewannen so noch mehr Wissen über die Wachstumsbedingungen ihrer Nahrungsmittel. Die Terrassen waren unglaublich groß und beeindruckend durchdacht. Die klimatischen Bedingungen an diesem Erdloch sind hervorragend und es gibt viel Grundwasser – einen besseren Ort für solche Versuche könnten auch wir heute mit all der Technik nicht finden. Und das vor dieser Kulisse…

Der zweite Teil unserer Tour führte uns zu Jahrtausende alten Salzterrassen. Hier läuft warmes, salziges Wasser aus einer Quelle im Berg direkt in die etwa 3.000 Terrassen. Der Salzgehalt ist ein wenig höher als im Meer. Dann verdunstet das Wasser und übrig bleibt das reine Salz, das heute noch genauso wie damals hier abgebaut wird. Sowas hatte ich auch noch nie gesehen!

In und um Cusco gibt es noch so viel mehr zu entdecken – wunderschöne Seen in traumhafter Kulisse, einen Regenbogenberg auf über 5.000 m oder unglaublich viele Inkaruinen. All das schaue ich mir aber einfach beim nächsten Perubesuch an, denn was jetzt folgen sollte, hatte meine Vorfreude schon ins unermessliche steigen lassen: die Wanderung zum Machu Picchu.

#Natur #Peru #City #Cusco #unterwegs

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