Fine
Auf dem Weg nach Iguazú
Um an die Iguazú Wasserfälle zu kommen, wollte ich schon meine erste Busfahrt ausprobieren. Ich hatte schon viel über die Busfahrten in Südamerika gelesen – nicht ganz günstig, aber wenn man dann noch ein bisschen mehr ausgiebt, ist es wie ein Flug erster Klasse. Um nicht abends planlos einfach an den riesigen Busbahnhof zu fahren und zu hoffen, noch irgendwo ein Ticket zu bekommen, habe ich mein Ticket zwei Tage vorher online gebucht. Ich fand „Deluxe Suite“ hatte ich nach Mini-Mehrbettzimmer verdient. Gerade bei einer 17-Stunden-Fahrt.
Also eine Stunde vor Abfahrt ab ins Taxi. Der Weg dauert normalerweise so 15-20 Minuten, versicherte mir der nette Mann im Hostel. Tja… Er hatte wohl den Stau vergessen, der gefühlter Dauerzustand in Buenos Aires ist. Wir standen. 1,2 Kilometer vor dem Ziel. Und standen. Und standen. Der Fahrer war zuversichtlich, dass wir es schaffen. Und so „rannte“ ich mit 20 kg Gepäck dann zwei Minuten nach geplanter Abfahrt zu den Bussteigen 37 bis 55. Quatschte irgendwen an, um mir das System mit den Bahnsteigen erklären zu lassen (Überraschung: welcher es ist, wird erst kurz vorher angezeigt). Der Bus wurde aber nicht angezeigt und stand auch nirgends. Sie schickte mich zu dem Schalter des Unternehmens, den ich erst mal suchen musste. Und es stellte sich dann relativ schnell heraus: die Busse in Argentinien fahren pünktlich. Nix mit zwei Minuten später, oder warten auf gebuchte Gäste. Das hatte ich sogar mit meinen drei Brocken Spanisch verstanden. Und auch, das heute keiner dieses Unternehmens mehr fährt und mein Ticket umsonst war. Na geil.
Da stand ich also doch planlos abends am riesigen Busbahnhof und hoffte, noch irgendwo ein Ticket zu bekommen. Was soll’s, war halt jetzt so. Also los, ab zum nächsten Schalter (von dem Unternehmen hatte ich schon gelesen) und nach einem Bus fragen.
40 Minuten später sitze ich in einem weiteren 1. Klasse Bus, ganz vorne oben mit einem tollen Blick, bin pünktlichst losgefahren, habe gerade ein Bonbon gereicht bekommen, der Platz neben mir ist frei und alles ist wunderbar. Ordentlich Ruhe bewahren, Geld Geld sein lassen und vertrauen. Schon klappt alles.
PS: Jetzt haben sie mir auch noch Essen und Trinken gebracht! Ich hab zwar keinen Hunger, aber das zählt nicht. Ihr wisst ja, wer mich mit Essen versorgt, landet direkt in meinem Herzen! 😉